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Beste Karrierechancen für Azubis – doch Bewerber fehlen

Beste Karrierechancen für Azubis – doch Bewerber fehlen

IAV-Hauptgeschäftsführerin Jasmin Markhof: „Unsere Betriebe leisten enorme Anstrengungen, um junge Menschen für die duale Ausbildung zu gewinnen – und trotzdem bleiben immer mehr Plätze unbesetzt. Wir müssen gemeinsam daran arbeiten, die Chancen der dualen Ausbildung wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken. Wer heute eine Ausbildung beginnt, hat beste Karriereperspektiven und wird in den meisten Fällen direkt übernommen.“

„Azubis verzweifelt gesucht!“, „Zu hohe Ausbildungsabbruchquoten“ oder „Beste Chancen auf Weiterbeschäftigung im Betrieb nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss“ – so oder so ähnlich liest und hört man es derzeit oft. Gilt das auch für die Region oder ist die Ausbildungssituation hier anders? Eine aktuelle Umfrage des Industriellen Arbeitgeberverbands Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim (IAV) liefert Antworten.

Das neue Ausbildungsjahr steht in den Startlöchern, doch viele Betriebe in der Region Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim kämpfen weiter mit unbesetzten Ausbildungsplätzen. Während die Chancen für junge Menschen auf eine Ausbildung und anschließende Übernahme so gut sind wie selten zuvor, wird es für Betriebe immer schwieriger, geeignete Bewerber zu finden.

Fast alle bilden aus – Bewerbungen oft Mangelware

Die gute Nachricht vorab: Von den befragten Unternehmen bilden 97,6 % aus, 16,3 % davon sogar über den eigenen Bedarf hinaus, teils um bis zu 50 %. Nur 2,4 % verzichten derzeit auf die Ausbildung. Doch zu der guten Nachricht gibt es auch eine schlechte Nachricht: Es blieben erneut zahlreiche angebotene Ausbildungsplätze unbesetzt. Zwar zeigt sich im kaufmännischen Bereich ein positiver Trend: 93,4 % der von den Firmen angebotenen Ausbildungsplätze konnten besetzt werden – ein deutlicher Anstieg gegenüber 86,2 % im Vorjahr. Im gewerblich-technischen Bereich dagegen verschärft sich der Fachkräftemangel: Nicht einmal mehr zwei Drittel der angebotenen Plätze konnten besetzt werden (2024: 74 %). 80,8 % der Unternehmen nennen fehlende oder zu wenige Bewerbungen als Hauptgrund für unbesetzte Plätze, knapp 70 % berichten zusätzlich von ungeeigneten Bewerbungen.

Recruiting: Social Media gewinnt an Bedeutung

Um junge Menschen zu erreichen, setzen die Betriebe auf ein breites Maßnahmenpaket: Dabei gelten Praktika als effektivste Methode, um Auszubildende zu gewinnen. Hoch im Kurs steht auch Social Media, allen voran Instagram. Angesichts der großen Reichweite und zielgruppengerechten Ansprache spielt Social Media im Recruiting eine immer größere Rolle.

Nach erfolgreichem Abschluss: beste Übernahmechancen

Für erfolgreiche Absolventinnen und Absolventen gibt es gute Nachrichten: 62 % der Unternehmen übernehmen alle fertig Ausgebildeten, ein weiteres Drittel der Firmen übernimmt einen Großteil (zwischen 40 und 90 %). Nur selten verhindert eine fehlende Passung, ein geplanter Studienstart oder die unsichere wirtschaftliche Lage die Übernahme.

Ausblick: Ausbildungsangebot bleibt stabil

Trotz aller Herausforderungen bleiben die Unternehmen in der Region der Ausbildung treu: 92 % planen, 2026 genauso viele oder sogar noch mehr Ausbildungsplätze anzubieten. Damit das duale Ausbildungssystem auch künftig ein Erfolgsmodell bleibt, wünschen sich die Betriebe vor allem mehr Berufsorientierung an Schulen und eine bessere Bekanntmachung der verschiedenen Ausbildungsberufe sowie der Karrierechancen mit einer Ausbildung.

Beste Karrierechancen für Azubis – doch Bewerber fehlen

Jasmin Markhof, IAV-Hauptgeschäftsführerin