Future Skills – mit Kernkompetenzen Zukunft gestalten
Osnabrücker Zukunftsforum Bildung
27.11.2023
Osnabrück. Im Zukunftsforum Bildung ging es am 27.11.2023 unter dem Titel „Future Skills – mit Kernkompetenzen Zukunft gestalten“ um Kompetenzanforderungen, die mit der gegenwärtigen Transformation einhergehen. Über 100 interessierte Gäste aus Wirtschaft, dem Bildungssektor, Politik und Verwaltung erfuhren mehr darüber, welche Fach-, Führungs- und kollaborativen Kompetenzen wir brauchen und wie sie mithilfe von Bildung erworben und vermittelt werden können. Veranstalter waren der Industrielle Arbeitgeberverband Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim (IAV), die Bezirksgruppe Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim von NiedersachsenMetall, die VME-Stiftung Osnabrück-Emsland und das Bildungswerk der Niedersächsischen Wirtschaft (BNW).
Der Vorstandsvorsitzende der NiedersachsenMetall-Bezirksgruppe Dr. David Frink, Vorstandsvorsitzender bei der Bernard Krone Holding SE & Co. KG in Spelle, wies auf die enormen Entwicklungen hin, die aktuell in der Arbeitswelt stattfinden. Besonders mit Blick auf Herausforderungen wie Fachkräftemangel und Wettbewerbsfähigkeit sei die aktive Gestaltung dieses Wandels ein essentielles Thema.
Beim Zukunftsforum Bildung ging es in diesem Jahr um das Thema Future Skills und wie man mit diesen Kernkompetenzen zukunftsfähig bleibt (v.l.: Prof. Dr. Alexander Schmehmann, Tobias Lohmann, Dennis Dierker, Sabine Stöhr, Dr. Felix Süßenbach, Jürgen Korte, Dr. David Frink).
In seinem Fachvortrag verdeutlichte Dr. Felix Süßenbach, Wissenschaftlicher Referent beim Stifterverband für die Deutsche Wirtschaft e. V., dass Future Skills, also die Kernkompetenzen, die wir in Zukunft brauchen, entscheidend seien, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Insbesondere zur Umsetzung der Digitalisierung brauche es in Deutschland Spezialisten mit technologischen Kompetenzen. Allein bis 2026 müssten 780.000 Arbeitnehmer zu IT-Spezialisten aus- oder weitergebildet werden. Mit Blick auf den demografischen Wandel betonte er, dass vor allem die Innovationskraft in Unternehmen gesteigert werden müsse, um effektiveres Arbeiten mit weniger Arbeitskräften zu ermöglichen. Dies könne man durch transformative und technologische Kompetenzen wie Veränderungs- und Innovationskompetenz oder Skills im Bereich Datenanalyse und Softwareentwicklung erreichen. Fähigkeiten wie diese seien auch für den Umgang mit schwer vorhersehbaren Krisen wichtig, um für mehr Resilienz zu sorgen. „Eine komplexe und schnell wandelbare Welt fordert von Arbeitnehmenden technologische Versiertheit, Anpassungsfähigkeit und aktive Beteiligung“, so Süßenbach.
Die Diskussion mit weiteren Experten machte deutlich, dass Future Skills in allen Bereichen ansetzen: Dennis Dierker, Leiter Personal bei der Titgemeyer GmbH & Co. KG in Osnabrück, stellte dar, dass sich in den letzten Jahren vor allem die Veränderungsgeschwindigkeit in Unternehmen enorm erhöht habe. Durch die vielen Krisen sei bei den meisten Beschäftigten eine gewisse Müdigkeit eingetreten. Es sei daher wichtig, Wissen im Unternehmen transparent und für alle zugänglich zu machen und Weiterbildungsbedarfe individuell zu identifizieren. Zentral für den Umgang mit neuen Entwicklungen seien vor allem auch ein positives Mindset sowie die Motivation der Mitarbeitenden.
Die schulische Perspektive erläuterte Jürgen Korte, Schulleiter an der BBS Lingen Technik und Gestaltung. Er betonte, dass das Zusammenspiel zwischen den Generationen in Lerngemeinschaften zunehmend an Bedeutung gewinne. Gerade mit Blick auf neue Technologien müssten Lehrende auch vermehrt zu Lernenden werden. Der Fokus solle darauf liegen, den Schülerinnen und Schülern Spaß an den Unterrichtsinhalten und realistische Einblicke in die Berufswelt zu vermitteln. Wichtig sei hierfür ein enger Austausch mit regionalen Unternehmen.
„Future Skills sind wichtig, weil wir nur mit diesen Skills die Zukunft gestalten können und nicht von der Zukunft gestaltet werden“, brachte es Prof. Dr. Alexander Schmehmann, Vizepräsident der Hochschule Osnabrück, auf den Punkt. Im Studium sei eine klare Orientierung an den Bedürfnissen der Wirtschaft und Gesellschaft entscheidend, insbesondere durch vermehrte Praxiseinblicke. Um die hohe Veränderungsgeschwindigkeit bewältigen zu können, müssten Anpassungen an aktuelle Entwicklungen innerhalb des Curriculums einfach abgebildet werden können.
Die Moderatoren Sabine Stöhr, stellv. IAV-Hauptgeschäftsführerin, und Tobias Lohmann, Hauptgeschäftsführer des BNW, dankten allen Beteiligten für die unterschiedlichen Perspektiven. Das nächste Zukunftsforum Bildung findet im Herbst 2025 statt.